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1. Bd. 4 - S. 100

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
100 I. Die Zeit der Konstitutionen. bezahlen (woran man ihnen ihrer Armut wegen später etwas nachließ) und liberalere Regierungen einsetzen. Sofort aber machte man sich an die Reform der Bundesverfassung, die am 2. Sept. 48 fertig wurde und die Umwandlung des Staatenbundes in einen Bundesstaat zuwegbrachte. In der Hauptstadt Bern sitzt seither der auf drei Jahre gewählte Bundesrath ans sieben Mitgliedern, von denen eines alljährlich zum Präsidenten ernannt wird. Im Gesetzgeben unterstützt ihn ein Ständerath, der aus 44 Vertretern der Kantonsregierungen besteht, und ein Nationalrath, dessen Mitglieder von allen mindestens 20 Jahre alten Schweizern gewählt sind. Metternich und Gnizot zürnten sehr über dieses rasche Vorgehen, waren aber schon selbst Flüchtlinge, als dasselbe zum Abschluß kam. Das Beispiel der kleinen Schweiz, die ihre Angelegenheiten so frisch erledigte, ohne die fremden Gesandten dreinreden zu lassen, wirkte weithin elektrisch auf die Völker; namentlich auf diejenigen, welche wie Deutschland und Italien gleichfalls einer durchgreifenderen Einigung zustrebten. Und als in Frankreich die Februarrevolution ausbrach, wehte dieser neue Wind wiederum so lustig über den Jura, daß eine Freischaar von Chanx de fonds aufbrach 29. Febr. 48 und die preußische Regierung in Neuen bürg über Nacht stürzte. Die Tag-satznng hatte daran ihr Wohlgefallen, löste einseitig das Band, welches jenes Fürstenthum mit Preußen verband, und nahm es als Kanton in den neuen Bundesstaat auf. Verfassungsänderungen im Innern eines Landes lassen sich eben kaum bewerkstelligen, ohne das Verhältniß zu andern Staaten wesentlich zu stören. — Führen wir die Geschichte der Schweiz gleich weiter fort! Der preußische König behielt sich seine Rechte auf Neuenburg vor, machte sie aber erst geltend, als 3. Sept. 56 eine Schaar Royalisten Nenenburg für ihn wieder durch einen Handstreich in Besitz nahm, freilich nur um nach etlichen Tagen von Berner Truppen gefangen genommen zu werden. Es kam zu Rüstungen in Preußen und

2. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 559

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Colombia. 559 drei, die von dem mächtigen Gebirgsknoten los Pastös ausgehen, sich weiter zertheilen, auch wieder (die w. und mittlere) verschmelzen. Aus den schon selbst sehr hoben Hochgebirgöketten von 9000, ja 12—13,000' erheben sich noch gewaltige Schneegipsel und in der Mittelkette Vul- kane bis 15,000' und 17,000' (der schneebedeckte abge- stutzte Tolima in der Mittelkette 17,100'). Hier kann man an Einem Tage sämmtliche Climate und Jahreszei- ten durchwandern. Zwischen den Gebirgsketten liegen Hochebenen mit dem herrlichsten Klima, darunter be- wohnte bis 10,000' hoch; und prächtige Längenthäler ziehen zwischen ihnen hin, so das Hauptthal des 207 Ml. langen St. Magdalenen flusses, und das 3000—2400's). Durchbruchthal des Cauca (ka-uka). — Zur Landenge von Darien senkt sich das Gebirge völlig ab, so daß hier ein Kanal zwischen beiden Ozeanen möglich ist. *) Hier ist von der Landenge an, der äußerste N. des Welttheils völlige Tiefebene, die des Magdalenenftroms, 6,500 Q.m. groß, -r- Im äußersten N.o. erhebt sich noch ein isolir- tes mächtig hohes Massengebirge, die Schnecberggruppe von Santa Maria, zwischen den Mündungen des 185 Ml. weit schiffbaren Magdalena und dem Golf und Süß- wassersee von Maracaybo; el Picacho (-tscho) 17,000'. Der O. des Landes besteht aus den oberen Tiefebenen des Orin oco und des A m az on e n stromes, die 1000 bis 900' h. liegen, hügelig, von schroffen Felsen unter- *) Einen kleinen Kanal soll schon 1788 der Pfarrer des Dorfes Novita von der Naspadnra, einem linken Zuflüsse des Atrato, der in den Golf von Darien strömt, nach dem Rio San Juan haben graben lassen, der zur Bai von Choco fließt; doch scheint dieß eine Mythe zu sein. Erst jetzt hat eine New-Iorker Gesellschaft den Plan gefaßt, einen Kanal für Seeschiffe nach Art des Suez-Kanals, aber um l/s der Kosten, d. h. für 100 Mill. Dollars zu graben. Er gienge von der Caledoniabay nach dem Golf von St. Miguel, zwei guten Endhäfen, nur etwa 6 g. Ml. von einander entfernt und nur durch Höhen bis 135' geschieden (1869).

3. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 10

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
10 Norwegen. jener freundliche Gebirgsfuß der Alpe», das ganze Vor- land der menschlichen Kultur mit ihren reichen Landschaf- ten, mit Dörfern und Städten, und ihrem lebendigen Verkehr, daö in der Schweiz die Schrecken der Alpen- welt mildert. Unmittelbar ans den finsteren Riesenwal- dungen oder Felswüsten der Hochflächen empor erheben sich die schrecklichen Urgebirge in grausiger Kühnheit und Zer- klüftung. sie sind gleichsam noch die unbestrittenen Ge- bieter der Erde, und mit weit größerer Herrschaft decken Eis und Schnee ihr Leichentuch über die Natur. — Es ist daher nicht zu verwundern, daß dem Gemüthe dieser Nordländer noch diese ganze gewaltige Natur, zumal das Licht in allerlei merkwürdigen Luftscheinen dort spielt, von geisterhaften Wesen, von Elfen und Trollen, be- lebt ist, und daß dieser Zauberglaube durch alle Volks- lieder und durch alle Kreise des ganzen Volkes geht. § 365. Von der Region der weiten Schneeflächen mit zertrümmerten Felsen und kahlen Bergseen bis hinab zur Region der Wälder ziehen sich, wie in der Schweiz, zuerst kahle steinige Einöden, von Nudeln wilder Ren- thiere und Waldhühnern bewohnt. Dann kommt die Region der kräftigen Alpen tränt er, ebenfalls zu groß- ßen Viehwaiden und Senne reien benützt, die in N-, wie im Tyrol, von Sennerinnen, „Säter-Gjenten," in steinernen Hütten besorgt werden, deren Schalmeien man, in ihrer Monate langen Trennung von der weit ent- fernten Heimat, nicht selten erschallen hört; sie sind oft auch gute Sängerinnen. Ueberraschend ist von den kahlen, schneebedeckten Fjelds in W. das Hinabsteigen zur Meeresküste. Mit einem Male tritt man aus der Oede der Hochgebirgswelt an den Rand eines vielleicht 3000, ja bis 5000' tiefen Ab- grunds, eines Fjords, und nun geht es abwärts; in einigen Stunden kommt man ans der Schneeregion durch Birken- und Nadelwälder hinab zu duftenden Bergwieseu und freundlichen Höfen, tiefer unten zu Kornfeldern mit Kirschbänmen, noch tiefer zu einem niedlichen Dorfe mit

4. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 95

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Erster Eindruck. 95 A. Spanien. § 410. Die Halbinsel hängt mit (dem etwas kleine- ren) Frankreich nur durch eine hohe, schwer übersteig- bare Gebirgsmauer zusammen, die Pyrenäen (§ 289), und wird an allen übrigen (3%) Seiten vom Meere um- spült. Wenn man daher zu Lande nach Sp. reist, so muß man die Mauer an ihrem O.- oder W.-Rande um- gehen. Denn es führt darüber keine solche Straße, wie über die Alpen die Gotthardts-, Splügen- oder Simplon- straße, noch weniger ein Eisenbahnpaß wie der Brenner. Obgleich die Gipfel der Pyrenäen lange nicht die Höhe der Alpenriesen erreichen und um c. 4000' unter deren Höhe bleiben (10,212' Pic de Nethou), so steigt doch ihr ge- waltiger Kamm zu der gleichen Höhe von 8000' auf, und bildet somit eine viel undurchdringlichere Felsenmauer als die Alpen. Derselbe ist nämlich viel weniger durch tiefe Einschnitte zerspalten, welche wegsame Pässe möglich gemacht hätten, und stellt sich somit als eine weit mehr trennende Gebirgsscheide dar. So ist man denn auf zwei Straßen an ihren Enden beschränkt, von welchen die westliche bereits auch durch das neuzeitliche Dampfroß befahren wird. Wer aber die alten Wege liebt, mag noch wie sonst auf Maulthieren über schmale Pässe nach Sp. gelangen. Schon in Bayonne begegnet man viel spanischem Wesen — hoben stattlichen Häusern mit Balkönen, engen Gassen, begegnet auch schon Basken (I. S. 521.), den Resten der alten Iberer. Diese kennzeichnet vornehmlich die baskische Mütze (dozma, ein leichtes rothes Filzbarett), wie die Frauen das ärmellose Mieder, der kurze Rock, die blauen Strümpfe. Den Pflug ersetzt bei ihnen ein schwerer Karst, die Geißel der altmorgenländische Stachel- stecken. Gedroschen wird noch wie im Alterthum, durch die Thiere selbst, die die Frucht austreten. Man überschreitet die Gränze auf der Brücke des Bidasoa, der bald daraus sich in den Meerbusen von

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 685

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Gebirge. 685 Gebirgsknoten verbunden, wodurch mehrere große Hoch- thäler, Park genannt, entstehen. Jede Hauptkette be- steht wieder ans mehreren Parallelkelten, welche Längen- thäler einschließen, und sind von Hauptflüssen (Missouri, Nebraska, Arkansas) in tiefen wilden Spalten durchbro- chen, deren Felswände oft von beiden Seiten oben sich röhrenförmig nähern — canons genannt. Die höchsten Gipfel sind der Pikes Peak 13,330' und der Long's Peak 13.180', ungefähr in der Mitte, und der Fre- in ont's Peak 12,733' h. weiter in N. Das Gebirge entfaltet hier eine große Naturpracht und noch weiter nördlich mehren sich die Schneeberge. Unter den Pässen ist bis jetzt der 7490' hohe, jedoch in Folge allmählichen Ansteigens leichte Südpaß der besuchteste; die Karawanen- straße, auf der 1858 eine Fahrpost eingerichtet wurde, geht über den Arkansas nach Santa Fe; auch über die drei Parks in der Mitte zieht ein Paß, und drei im N. Ein großer Querast zweigt vom Fremontspik nordostwärts ab (Schwarze Berge bis 6500' h., die der Missouri umziehen muß), und ein anderer entgegengesetzt südwest- lich mit dem Wa sät sch-Gebirge (bis 11,000') gegen Süd-Californien. Vom Felsengebirge strömen ostwärts in gewaltigen Tiefschluchten alle die großen Flüsse herab, die in den Mississippi münden, den daher die Indianer mit Recht den „Allerflnß" oder auch den „Vater der Ströme" ge- nannt haben. So der 673 Ml. lange Missouri mit Iellowstone, Nebraska, Kansas, der Arkansas, der Red-River; dann zum Golf der Colorado und der Rio Grande. Ebenso gegen W.: der Columbia, der Große Colorado und der Gila. Nordwärts setzt das Felsengebirge fort durch das bri- tische Nordamerika; in verschiedenen Urgebirgsketten mit gewaltigen Schneebergen: Hooker 15,760', Brown 15,000', zwischen welchen der 3726' h. Lederpaß eine schnurgerade Spalte bildet. Der große Strom des N-, Mackenzie, durchbricht sammt seinen Zuflüssen die Haupt-

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 686

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
686 Union. kette; vom 53° an senkt sich das Gebirge bis auf 4000', an seinem Nordende, zum Polarmeer, auf 1000' herab. Im M. des Felsengebirges dehnt sich bis zu den See- alpen ein bis 7000' h. Hochland aus, mit meist un- fruchtbarem Urgebirgs- und Sandboden, auch vulkanischen Gesteinen, von Bergzügen durchzogen, fast regenlos; auch bricht kein Strom bis zum Großen Ozean durch. Das „große Bassin" namentlich, ein 4000 Q.m. großes, bis 5000' h. abgeschlossenes Becken, besteht, wie auf der Ostseite des Felsengebirges, aus weiten dürren, menschen- leeren und düstern Wüsten, theils ganz kahl, theils mit dem gleichen Gestrüppe, wie jene. Die von ihren stei- len, schwach bewaldeten, fast durchs Jahr schneebedeckten Bergzügen (Wasatsch) herabströmenden Flüsse verlieren sich in den Saud- und Salzwüsten, oder in den Seen, deren größter der 120 Q.m. große, leblose „Salzsee" ist, dem der „Jordan" das Wasser des süßen Utahsees zuführt im Lande der Mormonen. Am Westrande dieser Wüsten steigen die californischen Seealpen auf, meist aus Urgebirge. Sie haben, weit mehr als das Felsengebirge, wahren Alp en charakter, mit schneidend scharfen Kämmen, zackigen Spitzen, scharf em- porstrebenden Nadeln; vom 13,540' h. Shasta an mit vielen Schneepyramiden (daher auch Sierra Nevada genannt), und mit rauchenden oder ausgebrannten Vul- kanen, im Norden vom Columbia durchbrochen, mit riesenhaften bis 2000' hohen Wasserfällen, am West- abhang mit den herrlichsten Urwäldern riesiger Tannen und Cedern: Vulkane Hood 15,941' (von Wood 1866 bestiegen), Jefferson, St. Helens und Rainier 11,600', Baker 11,160'*). Die Eisenbahn passirt in *) Auf der Sierra Nevada stehen in einer Höhe von 5000' die berühmten Mammnthbänme, vielleicht die größten der Welt (vergl. § 655 Iii.): Jäger fanden 1850 92 derselben von 250—320' Höhe, und unten bis 29' Dicke, immergrüne Zapfenträger mit

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 721

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Neuseeland. 721 welches ihre eigene Richtung ist, die große Längenge- ln rgs kette vom Südkap bis zum Ostkap, und bildet, durch die 5 M. breite, stürmische Cooksstraße gebrochen, den gewaltigen Rückgrat der Südlichen Alpen. In dieser Straße schon steigen zu beiden Seite» hohe schnee- bedeckte Gebirgsrücken empor, über die an der S,W.- Küste der Nordinsel der prachtvolle erloschene Trachyt- vnlkan Egmont (Taranaki) seinen schneebedeckten Gipsel 8270' h. erhebt. Majestätisch aber thürmen sich aus der Südinsel im Centrum des Gebirges die von Schnee und Eis schimmernden Gipfel des Mount Cook und der benachbar- ten Bergriesen (13,200') empor. Mächtige Felsenhörner, großartige Gletscherströme, herrliche Gebirgsseen, präch- tige Wasserfälle, Engpässe und düstere Felsschluchten, von tosenden Gebirgsströmen durchrauscht, bilden die Zierden einer wilden, selten von einem menschlichen Fuße betrete- nen Gebirgslandschaft, deren Großartigkeit kaum ihres Gleichen hat, die selbst dem eingeborenen Kriegervolke zu furchtbar war. — Gegen W. fällt das Alpengebirge schnell ab, und bildet an der stürmischen Wetterseite der Insel mit einem Küstengebirge furchtbar brandende wilde Felswände. Gegen O. dagegen liegen am Fuße ausgedehnte Bergebenen und Allnviallandschaften, die, vortrefflich für Ackerbau und Viehzucht, von Europäischen Kolonisten in Besitz genommen sind, während in S. und N. die Aus- läufer und Abhänge des Gebirgs in mächtigen Thon- schieferformationen jene kostbaren Quarzadern bergen, welchen die s. 1853 ausgebeuteten Goldfelder der Prov. Nelson und Otago auf der Südinsel, sowie die von Coromandel unweit Auckland auf der Nordiusel ihren Reichthum verdanken. Vulkanisch ist auf der Südinsel die östl. Baukshalbinsel mit dem 3500' h. Herbert. n Auf der Nordinsel erreichen die meisten Spitzen der Südalpen nur 5—6000'; sie sind hier in parallele Ketten gespalten, zwischen denen, meist in engen schluchtenähn- lichen Längenthälern, zahlreiche, zum Theil schiffbare Berg- flüffe die Insel durchströmen, von denen der dem Tau- Leseb. der Erdkunde. Ii. Zi

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 289

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Bodengestalt. Gliederung. 289 Wie so ganz anders seine beiden Nachbarländer, Frankreich und Ungarn. Von den Mittelgebirgen E.'s erheben sich bis an die Alpen, 8000 bis 9000' h., unter denen des Festlan- des nur die Karpathen; die in Deutschland erreichen nicht 6000', wohl aber in Frankreich; dagegen auf den drei südlichen Halbinseln steigen sie bis an die Alpengrenze auf. Die meisten aber vermehren durch die Schneedauer ihrer Gipfel den Wasserreichthum der Flüsse, die ihre Länder mit befruchtenden Gewässernetzen und schiffbaren Strombahnen erfüllen. — Der Centralstamm des Mittelgebirges ist um den Halbkreis der Alpen gleich- falls in einem großen Halbkreis concentrisch gelagert, und merkwürdiger Weise in einer Dreitheilung, gleich den Alpen selbst, und ebenso entsprechen den drei Halbinseln des Süden: in der Mitte das deutsche (5000 Q.m. groß), in S.w. das französische (3700 Q.m.), in S.o. das slavische (3000 Q.m.), jedes mit besonderem Charak- ter und beide Flügel von dem Central.mittelgebirge durch Stromläufe getrennt (Rhone, Donau mit der March). Ueberall aber vermehren zwischen den Gebirgsgruppen liegende, oder zur Seite angelehnte Tiefebenen die Man- nigfaltigkeit der Bodengestalt und ihrer Erzeugnisse. Ebenso sind auch die Tiefländer E.'s nicht ohne Wechsel der Oberfläche; sie sind von Landrücken durch- zogen, durch die die Flüsse unmuthige Thäler bilden, und oft haben sie auch Hügelgruppen. Einzig das kleine Holland, wo die Sandflächen in Haide und Moor über- gegangen sind, und selbst bis unter das Niveau der Meeresfläche herabsinken, ist völlig gebirgslos, aber um so flußreicher. Im Ganzen herrscht das (leichter zu be- wohnende) Tiefland über das Gebirgsland vor: E. besteht ans 120,000 O.m. Tiefland (die Sarmatische Tiefebene, Germanische Tiefebene, Französisches Tiefland, — diese drei großen Tiefländer in Einem Zusammenhang vom W.-Fuße der Pyrenäen bogenförmig bis an den Ural, und auch concentrisch um das dreitheilige Mittelgebirge Leseb. der Erdkunde. Il 13

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 392

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
392 Südasien. Höhe von 23,450' (P. F.) übersteigen; der höchste, Gau- rischankar (in O.) erreicht über eine Meile 27,195 P. F. — 29,002 engl. F.), gehört aber eigentlich zum Karako- rum (§ 515); der Kantschindschin ga an der N.o.-Ecke von Nepal mit 26,419, der Dhawalagiri (Weißberg) weiter westlich 25,171 P. F. Ungefähr noch einmal so hoch als die Alpen, erreicht seine mittlere Kammhöhe die Statur des Moutblanc, seine Länge 350 M-, die Breite 33 M., 10.000 Q-M. überdeckend. Reben steigen am Sat- ledsch auf bis 7000', Ackerbau und Dörfer bis 11,000' (an der Nordseite bis 13, ja 15,000'), die Region des Laubwalds bis 10,000', dann Nadelhölzer bis 11,000' und Rhododendren bis 13,000', endlich treffliche Alpentrif- ten mit den schönsten Alpenkräutern, aber auch hohe Alpeuthäler mit beständig stürzenden Lawinen, große Jakheerden und Milchwirthschaft, Alpenvölker mit Schwei- zerbäuseru, Tübetischeu Ursprungs in der obern und mittlern Region, in der untern Drawidenstämme; eine Menge Wild aller Art, noch in 18,000' Höhe 16 Pha- nerogamen. Eine Menge Wallfahrtsorte an den heiligen Strömen, besonders den Gangesquellen. Zwei mächtige Ströme aus Tübet umfassen und durchbrechen das Ge- birge in W. und in O., fließen aber beide südwärts. Der Sin dhu (Indus) und der Brahmaputra (wenn nicht, was unentschieden bleibt, der Tübetische Tsampu der Oberlauf des Jrawadi ist). In der Mitte entspringt die h. Ganga, der Hauptstrom Indiens, 420 M. lang, das große Tiefland am Süden des Himalaya durch- strömend, (mit 20 großen Zuflüssen, deren 12 größer als der Rhein) und durch jährliche Ueberschwemmungen be- fruchtend; der Sindhu vielleicht noch länger. — Nur Eine der Alpenschönheiten mangelt dem Himalaya: er hat nur wenige und kleine Seen. Anstatt deren ist sein ganzer Südfnß von einem Sumpfgürtel waldiger Hügel mit wilden Thieren und ungesundem Klima umfaßt, dem Tarai. Dann aber breitet sich im gewaltigsten Ge- gensatze, das ungeheure Tiefland aus, das heißeste,

10. Lesebuch der Erdkunde - S. 42

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
42 Einleitung. B. Die hauptsächlichsten Bodengestalten der Erdoberfläche. Und man hat Recht. In diese Erdgebiete hat der Schöpfer die erhabensten Zeugnisse seiner Herrlichkeit und Majestät hingelegt. Dort ist die Fülle aller land- schaftlichen Schönheit, die unendlichste Lieblichkeit, die zarteste Anmut, die einladendste Wohnlichkeit, die entzückendste Natur, das herrlichste Klima, die frischeste lebensvollste Pflanzen- und Tierwelt neben den großartigsten, Schrecken einflößenden Erdgebilden; eine ganze Schöfpungswclt vom lebensreichsten üppigsten Thale bis empor zu den eisumstarrteu wolkenüberragenden Felsenhörnern. Dort sind alle Klimate, alle Zonen, alle Erdgebilde Europas mit allen ihren Gaben in ein prachtvolles Ganzes vereinigt, das, von einem trefflichen und kraft- vollen Völkeistamme bewohnt, nirgends seinesgleichen auf Erden hat. § 40. Aber nicht die ganze Schweiz ist Hochgebirgsland. Von Ulm und der oberschwäbischen Hochebene kommt man zuerst an den prachtvollen B o d e n s e e, der sich wie ein Stück Meer zwischen dem Gelände der Hochebene und den Voralpen des Algäu und der Schweiz ausbreitet. Dort, am Südostufer des „Schwäbischen Meeres" steigen zwar sogleich grüne, prächtig emporschwellende Berge mit Alpen- Hütten besäet bis zu schneebedeckten Felsgipfeln, und selbst zu einem imposanten Hochgebirge auf, dem Säutis in Appenzell, der majestätisch auf den Bodensee und das am Schweizer Ufer so lieblich an die Berge gelehnte Rorschach herniederschaut. Weiter gegen Westen aber zieht sich ein eben so niedriges Gelände wie am schwä- bischen Ufer längs des Sees durch das Thurgauer Ufergebiet über Romanshorn hind- erst gegen das Seeende bei Konstanz erhebt sich das Ufer zum Schweizerischen Hügellande, das sich tief in die vordere Schweiz hinein fortsetzt, bis mit einem Male die Voralpen, und gleich hinter ihnen die Hochalpen, sich erheben. Kanzel. Fählensee. Altmann. Säntis. Schäfler. Ebenalp. 5ig. 16. Panorama der Appenzeller Berge vom Hohen Mafien aus. Innerhalb dieses Hügellandes der Vorderschweiz nun liegt, bald hinter Ror- schach, von wo der Boden fortwährend ansteigt, etwa 280 m höher als der Bodensee am westlichen Fuße der Appenzeller Voralpen, zwischen zwei Reihen von grünen steilgewölbten, mit hübschen Landhäusern besetzten Bergen, in hochgelegenem, doch
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